Jugendwohlfahrt: Wird am falschen Ort gespart?

Frühe Hilfen könnten im Erfolgsfalle ein Vielfaches an Folgekosten einsparen.


Die  Expertise "Kosten und Nutzen Früher Hilfen" vergleicht die Kosten Früher Hilfen mit Ausgaben, die durch spätere Interventionen entstehen können. Die Berechnung am Beispiel des deutschen Standorts Ludwigshafen im NZFH-Modellprojekt „Guter Start ins Kinderleben“ zeigt, dass Frühe Hilfen im Erfolgsfalle ein Vielfaches an Folgekosten einsparen können.

Kosten und Nutzen Früher Hilfen. Programme und Projekte zur Verbesserung des Kinderschutzes, in denen die Vernetzung und Kooperation zwischen Gesundheits- und Jugendhilfe gestärkt und Angebote für junge Familien ausgebaut werden, zeigen großen Nutzen.

Es geht dabei um präventive, niedrigschwellige Angebote, welche gegenüber den Pflichtaufgaben in der Kinder- und Jugendhilfe faktisch immer noch als nachrangig behandelt werden, insbesondere bei prekärer Haushaltslage. Die vorliegende Expertise zeigt jedoch, wie verhängnisvoll diese Finanzierungspraxis für die betroffenen Individuen und die Gesellschaft insgesamt sein kann.

Paradigmenwechsel notwendig. Die Studie zeigt, dass durch Frühe Hilfen Folgekosten einer Kindeswohlgefährdung vermieden werden können. Die erzielten Befunde der Studie sprechen für einen entschiedenen Paradigmenwechsel in den Finanzierungsstrukturen von Gesundheitswesen und Jugendhilfe. Das derzeitige Wissen und der Forschungsstand in diesem Bereich verweisen bereits heute darauf, dass Frühe Hilfen als eine sinnvoll angelegte Zukunftsinvestition für die betroffenen Kinder und für die Gesellschaft insgesamt begriffen werden müssen.


Link ➨ 


Expertise Kosten und Nutzen Früher Hilfen Uta Meier-Gräwe, Inga Wagenknecht. Hrsg.: Nationales Zentrum Frühe Hilfen, Köln 2011, 94 S., PDF

Keine Kommentare: